„Schein“-Frage

Welchen Scheine braucht man eigentlich?

Diese Frage lässt sich so einfach nicht beantworten. Jedes Land hat da so seine Eigenheiten. Zum Beispiel dürfen in Deutschland Boote kleiner als 15 m und weniger als 15 PS führerscheinfrei gefahren werden. Das gilt allerdings nicht überall. Bitte informieren Sie sich vorher über die lokalen Gegebenheiten.

 

Anders in Kroatien. Hier wird sogar ein Schein benötigt, wenn das Dingi mit einem 1,5 PS Außenborder vom Ankerplatz bis zur nächsten Konoba bewegt werden will.

Die erste Frage, die geklärt werden sollte, ist: Wo will ich eigentlich Segeln? Binnen? Bodensee? Oder auf dem Mittelmeer?

Soll das Patent privat oder gewerblich genutzt werden?

Neben dem Bodenseeschifferpatent (BSP) und dem Sportboot Binnen gibt es den SBF See. Dieser ist eine amtliche Fahrerlaubnis zum Führen von motorisierten Sportbooten auf den Seeschifffahrtsstraßen in der 3-sm-Zone von der Festlandküste. Bei dieser Prüfung wird nicht gesegelt, sondern nur unter Antriebsmaschine gefahren. Dennoch kann mit dem SBF-See eine Segelyacht gechartert werden. In der Praxis hört man immer wieder mal von Unternehmen, die einen SKS verlangen oder den SBF See + eine weitere Qualifikation. zb. in Form von einem Meilenbuch mit absolvierten Törns als Nachweis der nautischen Erfahrung. In Griechenland wird teilweise eine 2. Person mit einem Sportbootführerschein verlangt. Aber in der Regel reicht der SBF-See zum Chartern von Yachten in Spanien, Kroatien oder an der Ostsee. Sprechen Sie vorher mit Ihrem Vercharterer.

 

Weiterführende Scheine sind:

Der SKS ist ein amtlicher, empfohlener Führerschein zum Führen von Yachten mit Motor und unter Segel in Küstengewässern (aller Meere bis 12 sm Abstand von der Festlandküste). Er ist vorgeschrieben bei gewerblicher Nutzung eines Sportbootes.

 

SSS: Amtlicher, empfohlener Führerschein zum Führen von Yachten mit Motor und unter Segel in küstennahen Seegewässern (alle Meere bis 30 sm.

 

SHS: Amtlicher, empfohlener Führerschein zum Führen von Yachten mit Motor und unter Segel in der weltweiten Fahrt (alle Meere)

Welche Bootsführerscheine gibt es noch?

Auch ausländische Scheine können absolviert werden, wie z. B. das kroatische Küstenpatent. Die Akzeptanz dieses Scheins außerhalb Kroatiens ist äußert gering.

Der Yachtmaster Offshore der RYA Royal Yachting Association ist wohl der bekannteste und hochrangigste der britischen Sportbootführerscheine.

Es gibt weitere international anerkannte Systeme: IYT (International Yacht Training) und ISSA (International Sailing Schools Association).

Funkscheine

Sobald ein Funkgerät an Bord ist, muss auch ein Funkschein vorhanden sein. Auch hier wird wieder zwischen dem Binnenbereich und See unterschieden.

UBI: Berechtigt zum Betreiben einer UKW-Funkstelle auf Binnenschifffahrtsstraßen. 

SRC: Das beschränkt gültige Funkbetriebszeugnis (SRC) berechtigt zum Betreiben des Seefunkdienstes im weltweiten Seenot- und Sicherheitssystem (GMDSS) für UKW auf Sportbooten.

LRC: Berechtigt zur uneingeschränkten Teilnahme am Seefunk, also auch Grenz- und Kurzwelle sowie Satellitenseefunk.